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Writer's pictureMarc Meyer

Chaotische geldpolitische Lagebeurteilung der SNB

Original Erscheinung: 23.September 2021 Marc Meyer, Dr. rer. pol. , SNB-Beobachter

Die SNB hat immer noch nichts gelernt

Heute, am 23.September 2021 gab die SNB einmal mehr ihre geldpolitische Lagebeurteilung ab. Bereits der erste Absatz zeugt von der unglaublichen Desorientierung unserer Zentralbank.

Die SNB schreibt:


"Die Nationalbank führt ihre expansive Geldpolitik unverändert fort, um die Preisstabilität zu sichern und die Erholung der Schweizer Wirtschaft von den Folgen der Corona-Pandemie weiter zu unterstützen. Sie belässt den SNB-Leitzins und den Zins auf Sichtguthaben bei der SNB bei −0,75% und ist weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren, um dem Aufwertungsdruck auf den Franken entgegenzuwirken. Dabei berücksichtigt sie die gesamte Währungssituation. Der Franken ist weiterhin hoch bewertet."

Analysieren wir diesen ersten und entscheidenden Abschnitt etwas genauer:

Die SNB "führt ihre expansive Geldpolitik fort, um die Preisstabilität zu gewähreisten und die Erholung der Wirtschaft zu unterstützen".

Dazu gibt es folgendes zu sagen:

Eine Expansion der Geldmenge bezieht sich - wie der Ausdruck sagt - auf die von der SNB emittierte Geldmenge. Diese wird auf der Passivseite der SNB-Bilanz verbucht. Sie besteht im Wesentlichen aus den Sichtguthaben der Banken bei der SNB.


Die Banken müssen der SNB also 0.75 Prozent Zins bezahlen.

a) Meint die SNB tatsächlich, sie könne durch erhöhte Zinsen, die sie von den Banken verlangt, die Wirtschaft ankurbeln? Mitnichten! Müssen die Banken der SNB mehr Zinsen bezahlen, so belastet das die Wirtschaft. Die SNB belastet mit ihren Negativzinsen die Wirtschaft.

b) Meint die SNB tatsächlich, wenn sie die Wirtschaft mit lhren Zinsen belastet, so würde das zu tieferen Preisen führen? Das Gegenteil trifft zu: Müssen die Banken der SNB höhere Zinsen bezahlen, so schmälert das ihre Gewinne. Um dem entgegenzuhalten müssen die Banken ihrerseits höhere Zinsen auf den Kundenguthaben belasten. Das führt zu steigenden Produktionskosten bzw. Preisen. Von einer Stabilisierung der Preise durch diese "expansive Geldpolitik" kann keine Rede sein.


Es gibt nichts Neues am Bürkliplatz:

Die SNB versteht immer noch nicht, wovon sie spricht - und hat mittlerweile eine Bilanzsumme von über einer Billion, basierend auf Unkenntnis von geldpolitischen Zusammenhängen.


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